Windhoff liefert 35 Baudiensttraktoren an die SBB
Die Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH hat den Zuschlag über die Lieferung von 35 Baudiensttraktoren an die SBB Schweiz erhalten. Für Windhoff ist dieses der größte Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte.
Die Fahrzeuge sollen ab Frühjahr 2017 sukzessiv an die SBB ausgeliefert werden. Die letzten Fahrzeuge werden nach aktueller Planung in 2021 geliefert, wobei die SBB aus diesem Vertrag noch weitere baugleiche Fahrzeuge als Optionsfahrzeuge bestellen kann. Eingesetzt werden die Fahrzeuge für die Instandhaltung sowie Störungsbehebung in den Bereichen rund um den Gleiskörper.
Die SBB hatte den Auftrag öffentlich ausgeschrieben, entscheidend für die Vergabe an Windhoff war die Erfüllung der Kriterien «Qualität» und «Wirtschaftlichkeit». Dazu trägt unter Anderem das von Windhoff neu entwickelte Laufwerk bei, welches geringen Verschleiß mit hohen Zugkräften und guter Kurvengängigkeit verbindet.
Die neuen Baudiensttraktoren verfügen jeweils über eine Ladebühne und einen Ladekran. Damit die Ladebühne vom Gleisbett gut erreichbar ist, wurde sie in einem Teilbereich auf eine Höhe von nur 1.000 mm über Schienenoberkante abgesenkt. Die starke Motorisierung und die anwendungsgerechte Verteilung der Antriebsmomente auf die beiden Achsen ermöglicht die Übertragung maximaler Zugkräfte für die vielfältigen Anwendungsfälle der Fahrzeuge.
Selbst bei voller Beladung (Gesamtgewicht 40 Tonnen) werden Höchstgeschwindigkeiten bis zu 100 km/ erreicht, wobei Leistungsreserven für das Überwinden von Steigungen ohne Geschwindigkeitsverlust vorhanden sind.
Zwei fahrtrichtungsabhängige Fahrerplätze zur stehenden und sitzenden Bedienung sorgen für ein sicheres Handling im Streckenbetrieb und beim Rangieren.
Die Sichtverhältnisse wurden in der Angebotsphase durch eine Computersimulation permanent geprüft und für die jetzige Lösung optimiert.
Fünf der neu entwickelten Fahrzeuge werden eine sechsmonatige Testphase im realen Betrieb durchlaufen. Sämtliche so gewonnenen Erkenntnisse werden dann vor der Auslieferung in die Serienproduktion aufgenommen.
Neben den geringen Lebenszykluskosten legt die SBB besonderen Wert auf einen möglichst geringen Kraftstoffverbrauch sowie auf reduzierte Schadstoffemissionen. Beides wird über ein Zwei-Motoren-Konzept verbunden mit einer Start-Stopp-Automatik realisiert. Erstmals werden mit diesem Projekt serienmäßig Schienenfahrzeuge in der Schweiz mit einem „ETCS-only“ Zugsicherungssystem ausgestattet.
Den Ingenieuren von Windhoff ist es gelungen, die Herausforderung dieses technischen Novums verlässlich zu erfüllen.
Mit diesem Auftrag konnten die Ingenieure bei Windhoff wieder einmal mit der besten technischen und wirtschaftlichsten Lösung für ein maßgeschneidertes System überzeugen.